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Teiltief


Manchmal entsteht am Okklusionspunkt eines Tiefs (da wo Warmfront und Kaltfront zu der Okklusionsfront zusammenlaufen) ein sogenanntes Teiltief. Anzeichen für eine Teiltiefentwicklung ist eine starke Austrogung der Isobaren am Okklusionspunkt, die später sogar ganz abgeschnürt werden können. Teiltiefs sorgen immer wieder für Überraschungen und Fehlprognosen.

Teiltiefs haben die Eigenschaft, sich nicht wie ein Randtief gegen den Uhrzeigersinn um das Haupttief zu bewegen, sondern sie ziehen meist rasch geradeaus in Richtung der Isobaren des Warmsektors nach Osten und lösen sich so vom Haupttief ab. Durch die Windzirkulation gegen den Uhrzeigersinn wird ein Teil der Okklusionsfront oberhalb des Kerns des Teiltiefs mit um dieses herumgeführt. Dieses bezeichnet man auch als Knickokklusion. Solche Knickokklusionen haben meist Schauercharakter; ab und zu aber auch mal eine geschlossene Wolkendecke.

Die beiden Abbildungen unten zeigen dieses Phänomen ganz deutlich: Durch die einsetzende Teiltiefbildung wird ein Teil der nach Norden schwenkende Okklusion bald nach Südosten zurückschwenken!


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Teiltiefentwicklung am 7. und 8. August 1999

Quelle der Karten: Wetterzentrale
Bearbeitung: Mario Lehwald


Häufig entsteht ein Teiltief, wenn sich der Okklusionspunkt über dem südlichen Norwegen befindet. Durch die Leewirkung des norwegischen Gebirges setzt auf dessen Rückseite, also im nördlichen Skagerrak eine Leetiefbildung am Okklusionspunkt ein, die sich dann rasch vertieft. Diese sogenannte Skagerrak-Zyklone kann sich besonders im Herbst in kurzer Zeit zu einem handfesten Sturmtief weiter entwickeln.


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Beispiel eines Teiltiefs über Mittelengland am 8. Mai 1999

Quelle der Karte: Wetterzentrale
Bearbeitung: Mario Lehwald

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