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Cirrus (Ci)


Isolierte, weiße oder überwiegend weiße Wolken in Form zarter Fäden, Flecken oder schmaler Bänder. Diese Wolken bestehen immer aus Eiskristallen. Sie werden von den meist starken Höhenwinden geformt und sehen daher oft recht zerzaust aus.

Cirrus hat immer ein kräftiges, reinweißes Aussehen, außer bei niedrigem Sonnenstand. Bei untergehender Sonne nimmt Cirrus oft kräftige Farben an, die von Gelb über Orange und schließlich Rot reichen.

Mitunter tritt Cirrus in stark verdichteten Flecken auf (spissatus), die so dicht sind, dass sie gegen die Sonne grau aussehen oder diese sogar ganz verdecken können.

Seltener tritt Cirrus auch in Form flockiger Büschel auf (floccus), oder in Form kleiner Türmchen oder Zinnen, die aus einer gemeinsamen Basis hervorgehen (castellanus).



Beispiele


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Ci fibratus Ci fibratus
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Ci fibratus intortus Ci fibratus duplicatus
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Ci fibratus vertebratus Ci uncinus
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Ci spissatus Ci spissatus radiatus
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Ci floccus Ci castellanus


Unterscheidungen zu anderen Wolkengattungen

Manchmal ist eine Unterscheidung zu Cirrostratus nicht einfach. Besonders wenn Cirrus nahe am Horizont auftritt, ist er manchmal schwer von Cirrostratus zu unterscheiden. Tritt Cirrus großflächig am Himmel auf, ist auch hier eine Unterscheidung zu Cirrostratus manchmal nicht leicht. Cirrus hat aber meist eine eher wechselnde Struktur, während Cirrostratus einen gleichmäßigen Schleier von großer horizontaler Erstreckung am Himmel bildet.

Cirrus der in Form von Türmchen, Büscheln oder Flocken auftritt wird manchmal mit Cirrocumulus verwechselt. Bei Cirrocumulus haben die einzelnen Wolkenteile aber immer eine scheinbare Breite von weniger als 1 Grad am Himmel. Sind die Cirrusflocken oder -büschel größer, werden sie als Cirrus floccus bezeichnet.

Cirrus ist bei hochstehender Sonne immer von reinweißer Farbe, es sei denn er befindet sich genau vor der Sonne. Daraus ergibt sich eine Unterscheidung zu Altocumulus, wobei letzterer auch nicht so eine feine Struktur wie Cirrus besitzt.

Dichter Cirrus kann manchmal auch mit Altostratus verwechselt werden. Allerdings tritt dichter Cirrus eher in einzelnen Büscheln auf, während Altostratus eine große horizontale Erstreckung besitzt.



Bedeutung für das Wetter

Es gibt da einen bekannten Spruch nämlich "In Frauen und in Cirren kann man sich irren". Daraus geht hervor, dass längst nicht jeder Cirrus ein Schlechtwetterbote ist. Cirrus kann genauso bei Hochdrucklagen auftreten, wobei er hier stundenlang am Himmel erscheint, aber sich nicht großartig verdichtet.

Allerdings tritt Cirrus auch vor fast jedem Tiefdruckgebiet auf. Fast jedes heranziehende Schlechtwettergebiet tut dies zuerst im Bereich der hohen Wolken. Man kann die Cirruswolken als eine "Frühwarnsystem" ansehen. Vor Fronten nimmt Cirrus zu und verdichtet sich immer mehr. Besonders die Verdichtung von hakenförmigen Cirren (uncinus) ist ein sicheres Zeichen für ein heranziehendes Tiefdruckgebiet.

Cirrusaufzüge sind aber recht komplex. Manche Fronten zeigen zunächst einzelne dichte Cirren (spissatus), die langsam zunehmen. Sommerliche Gewitterfronten zeigen sich oft mit heranziehenden Cirruswolken, die sich zum Horizont sehr rasch zu Cumulonimben verdichten.

Genausogut kann Cirrus aber nach einer Zeit wieder dünner werden. Daher muß man die gesamte Wolkenentwicklung genau beobachten, um auf das kommende Wetter schließen zu können!

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