Am 30. Juni 2010 sah ich zunächst eine Linie von Cirrus spissatus tief nach Südwesten. Später fielen mir eindrucksvolle und plastische Cirruswolken in der gesamten Westhälfte des Himmels auf. So toll sieht man sie selten! Also fuhr ich sofort los um diese festzuhalten. Es entstanden sehr viele Fotos, während der Cirrus langsam den Himmel komplett überzog.
Es zeigten sich dichte Cirrusköpfe, von denen lange faserige Schleppen ausgingen, die nach unten teilweise leicht abknickten. Ich tippte sofort auf Jetcirrus. Da man nicht ständig immer die Karten ansieht, mußte ich das am Abend nachholen.
Das Diagramm des Radiosondenaufstiegs aus Schleswig von 12 Uhr zeigte nur eine Windgeschwindigkeit von 35 Knoten in 300 hPa. Kann man da überhaupt von einem Jet reden? In der 300 hPa Karte konnte ich den Jet dann doch erkennen. Er lief in einem Bogen von Schottland kommend über die Deutsche Bucht, von dort über Schleswig-Holstein und schlängelte sich weiter über die Ostsee nach Finnland und Rußland. Auch ein sehr schwacher Jet kann eindrucksvolle Wolkenstrukturen hervorbringen, wie man an diesem Abend sehen konnte.
Quelle der Karte: Wetterzentrale